Mozartjahr 2006: Ist es eine ignorante Abkehr von den kreativen Potenzialen der Gegenwart, eine Verherrlichung längst vergangener Werte? Es fällt den meisten Menschen leichter, 250 Jahre zurück als 5 Jahre voraus zu denken. Anlass, diese Rückwärts-Tendenz als gesellschaftliches Phänomen in einem künstlerischen Kontext zu interpretieren. Den Rahmen dafür bietet der Salzburger Bahnhof, in dem die Arge Fellinger/Schöffmann/Wiesleitner mit REVERSE MOZART einen sinnlichen Schwerpunkt setzt.

2006/07/06

reverse mozart


Die Interpretation von Josef Schöffmann:

REVERSE MOZART
Eine Anleitung zur Ausrottung des guten Geschmacks oder: Wie mache ich gute, effiziente Werbung

Grundlage für die Auseinandersetzung des Künstlers J. Schöffmann mit dem Projekt „Reverse Mozart“ war die gnadenlose Ausbeutung und Verkommerzialisierung der „Marke“ Mozart.

Hemmungslos werden speziell im Mozartjahr mehr als 300 Artikel mit dem Namen des Musikgenies „geschmückt“. Dabei steht die Art des zu bewerbenden Produkts in keinerlei Relation zu Musik, Person oder Ort.
Schöffmann hat den Bären gewählt, als er beim Durchblättern einer Zeitung einige dieser „Artikel“ beschrieben fand. Besonders ein schmuckloser Teddybär mit aufgesetzter Perücke und rotem Jäckchen um unglaubliche 189.-€ sowie dem Hinweis limitiert und ausverkauft erlangte seine Aufmerksamkeit.
Natürlich ist der Bär beliebig austauschbar, es könnte genauso gut ein geschlechtskranker Araber oder ein Intimspray mit Makrelengeruch sein, er dient nur als Synonym für die ganze Palette an lächerlichen und geschmacklosen Ideen so genannter Werbestrategen.
So wurde der Bär zum gestalterischen Medium für eine ganze Reihe genialer Dualismen, die den Namen Mozart = Genie, in die verschiedensten Bereiche des Alltages geleitet hat.
Rockmozart, Fußballmozart,……..